06. Meine Augen sind müde geworden

In einem Brief meines Urgroßvaters aus dem Jahre 1915 fand ich diese Zeilen eines alten Gedichtes, dessen Ursprung nicht mehr herauszufinden ist. Diese Sehnsucht nach den kühlen Schalen seeligen Vergessens, inspirierte uns zu einem kraftvoll und doch fragilen Arrangement, bei dem Schlüsselfiedel und Mandola den Reigen eröffnen mit einem gehauchten pizzicato…

Geschrieben im 5/4 Takt, der für uns zu den eindrucksvollsten Rhythmen zählt.

Meine Augen sind müde geworden vom Sonnenlicht.
Seine blühende, blendende Helle ertragen sie länger nicht.

Sie sehnen sich nach milden, bleichen
Mondstrahlen und dunklen Teichen,
wo aus weißen Wasserrosen
blasse Leiber zärtlich kosen
und dem Träumer kühle Schalen
seeligen Vergessens reichen.

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